Die Bodenfreiheit ist der Abstand der untersten Chassis und Antriebsteile zum Boden und ist neben den Sperren und der Geländeuntersetzung eine der wichtigsten Eigenschaften eines Offroaders.
Was sagt uns der Wert, den der Hersteller gerne auch mit Nachkommastelle angibt, in der Praxis?
Das verhält sich leider ähnlich wie mit der Verbrauchsangabe, es genügt bestenfalls für einen groben Vergleich.
Leider gibt es für die Messpunkte keine Verpflichtung. Üblich ist hier "irgendwo in der Fahrzeugmitte", auch wenn meistens Teile der Radaufhängung in unmittelbarer Nähe des Rades tiefer reichen. Weiterhin spielt die Art des Fahrwerks eine bedeutsame Rolle, konkret der Unterschied zwischen Starrachse und Einzelradaufhängung. Logischerweise ist bei Fahrzeugen mit Einzelradaufhängung die Bodenfreiheit stark vom Einfederungszustand abhängig, somit auch von der Beladung. Bei Fahrzeugen mit Starrachsen wird jedoch der tiefste Punkt vom Differentialgehäuse der Achse markiert. Solange sich der Reifen nicht dramatisch staucht (Luftdruck), bleibt der Abstand zwischen Differential und Straße konstant, unabhängig von der Beladung.
Allgemein betrachtet ist mit einer Einzelradaufhängung zwar die nominell höhere Bodenfreiheit realisierbar, da sich die Differentialachse oberhalb der Radnaben befindet (sofern ausgefedert), in der Praxis ist dieser Wert jedoch sehr variabel. Eine Starrachse hingegen erlaubt eine weitgehend konstante minimale Bodenfreiheit, die je nach Fahrzustand auch oberhalb der eigentlich besseren Katalogangabe der Einzelradaufhängung liegen kann. Es ist durchaus möglich, höhere Hindernisse zu überwinden als die Bodenfreiheit auf dem Papier zulässt, wenn der Fahrer weiß wo die Differentialkörbe liegen.
Als Beispiel: Die angegebenen 30 cm eines mit Luftfahrwerk hochgepumpten Touareg helfen gegenüber den 21 cm eines serienmäßigen Mercedes G beim Autoquartett, aber nicht zwingend in der Praxis...
Eine Variante, der Starrachse zu mehr Bodenfreiheit zu verhelfen, sind Portalachsen. Hier befindet sich die Radnabe nicht auf Höhe des Differentials, sondern sie wird mittels eines Stirnradgetriebes (Radvorgelege) "tiefergelegt", die Antriebswellen verlaufen also oberhalb der Radnaben. Als weitere Untersetzungsstufe realisiert hat dies unter Anderem auch den Vorteil, dass das Raddrehmoment nur an der Radnabe wirkt, die Antriebswellen und das Differential brauchen nicht so hohe Kräfte aushalten. Diese (teure und schwere) Technik findet sich allerdings nur in wenigen Fahrzeugen, darunter Unimog und Volvo C303. In Verbindung mit einer Einzelradaufhängung gibt es die Radvorgelege beim HMMWV und Steyr-Puch Pinzgauer.
(Angaben ohne Gewähr)
Militär-Hummer "Eagle"
Mercedes GL 320/420 CDI
Porsche Cayenne Turbo
VW Touareg
RangeRover TDV8
Land Rover Defender 110 TD4
Jeep Wrangler Unlimited Rubicon
Toyota Landcruiser HZJ76
Mercedes G 320 CDI
Tojota Hilux
Jeep Wrangler 2007
Mitsubishi Pajero 2007 3.2 DiD
Nissan Patrol 3.0 D
Toyota Landcruiser 3.0 D
Volvo CX90 3.2
Hummer 3
Jeep Grand Cherokee 3.0 CRD
Subaru Forester 2.0 X
Jeep Commander 3.0 CRD
Ssangyong Kyron
Kia Sorento 2.5 CRDi
Suzuki Jimmy 1.5 DDiS
VW Tiguan T&F
Jeep Cherokee 2.8 CRD
400 mm
197 - 307 mm
157 - 273 mm
130 - 270 mm
175 - 270 mm
250 mm
245 mm
240 mm
230 mm
227 mm
226 mm
220 mm
220 mm
220 mm
218 mm
216 mm
210 mm
200 mm
195 mm
190 mm
190 mm
185 mm
185/220 mm
170 mm
variabel dank höhenverstellbarer Luftfederung
variabel dank höhenverstellbarer Luftfederung
variabel dank höhenverstellbarer Luftfederung
variabel dank höhenverstellbarer Luftfederung