Seit 2019 haben wir keinen Fuss mehr auf skandinavischen Boden gesetzt, wird höchste Zeit dies zu ändern.
Dieses Jahr haben wir wieder knapp zweieinhalb Wochen Zeit im Sommer für einen schönen Trip.
Es ist die erste grössere Reise mit unserer GlobeCamper Kabine auf dem eigens für uns angefertigten Unterbau.
Wird alles so funktionieren, wie wir uns das ausgedacht haben?
Eines ist sicher: Wir sind noch nie mit so viel Luxus unterwegs gewesen.
Donnerstagabend geht es los. Wie meist fahren wir nach der Arbeit in die Nacht hinein. Wir übernachten auf einem sehr ruhigen Platz in Merchingen DE und fahren Morgens gegen 9 Uhr weiter Richtung Norden.
Wie ihr uns kennt, haben wir auch diesmal keine genaue Route, denn: "Wenn der Weg schön ist, lass uns nicht fragen, wohin er führt!". Wir haben uns ja gerade vor gut einer Woche festgelegt zu fahren :-)
Das einzige Ziel ist Schweden, Marianne möchte in den ICA wegen den Süssigkeiten ;-) und Biltema muss auch unbedingt sein :-).
Dann also weiter Richtung Dänemark. Die Strasse meint es gut mit uns: Kaum Stau und so kommen wir am Freitag bis nach Odense in Dänemark, wo wir auf einem Over-night Platz übernachten.
Am Morgen wird wie üblich das Wetter am Himmel und über die App geprüft.
Das Wetter ist regnerisch und trüb. Und die Wettervorhersage für die nächsten 2 Tage in Schweden ist nicht besser.
Das kennen wir doch irgendwie von 2019... Damals sind wir an die nordwestlichen Strände in Dänemark.
Auch diesmal ist die Wettervorhersage für Dänemark besser. Also weshalb nicht etwas an den Strand, ab Mittag soll es schön werden.
Wir fahren also knapp 200 km zurück an den Vejers Beach.
Der Strand ist fast menschenleer, windig und naja ziemlich trüb als wir ankommen. Also erst mal ordentlich brunchen.
Aber der Wetterbericht sagte ja auch erst ab 11.30 schön und noch ist es erst 11 Uhr. ;-)
Hätten wir es nicht erlebt, wir hätten es nicht geglaubt! Die nächsten Bilder sind von 11.35 Uhr
Genau so schnell wie das Wetter schön wurde, füllte sich dann aber auch der Strand. Wir beschliessen, uns noch den Strand von Børsmose etwas weiter nördlich anschauen zu gehen.
Lange Hosen sind, weil es doch recht windig ist, nicht verkehrt. Aber wir haben Sonne, Ruhe und Beach.
An diesem Strand hat es auch etwas weniger Leute als in Vejers.
Nach 2 Stunden Sonne tanken beschliessen wir, dass wir uns noch einen Leuchtturm anschauen wollen.
Seit wir bei einer super schönen Stimmung am Lindesnes Fyr waren, haben auch wir das Leuchtturmfieber. Fast jeder Leuchtturm ist anders. Auch dieser, der auf einer hohen Düne steht, hat uns bei absolutem Postkartenwetter verzaubert. Und so beschliessen wir auf dem Dünencamping nebenan zu übernachten.
Nach dem Abendessen geht es noch einmal zu Fuss über die 15m hohe Düne ans Meer. Einfach traumhaft!
Nach einer windigen, aber sonst ruhigen Nacht, wollen wir jetzt aber los nach Schweden. Wir nehmen die Autobahn und die Brücken unter die Räder.
Der erste Camping in Schweden ist leider dieses Jahr nichts... vielleicht auch weil wir noch vor der Saison unterwegs sind.
An nächsten Morgen entscheiden wir uns, dass wir uns mit schöner Natur entschädigen möchten :-)
Ich denke, das gute Wetter perfekt genutzt! So kennen und lieben wir Schweden.
Nach einer schönen Fahrt durch die Wälder Südschwedens finden wir dann, mehr zufällig, mitten im Nirgendwo den Campingplatz Abrahams Camp. Wobei Camping... zu dieser Jahreszeit? Obwohl er das ganze Jahr geöffnet ist, sind mit unserem gerade 3 Fahrzeuge auf der riesigen Wiese. Wir erfahren, dass die grosse Halle, die heute den Campern frei zur Verfügung steht, früher einmal die grösste Tanzhalle Schwedens war.
Wir wollen uns noch etwas die Beine vertreten, sind wir die letzten Tage doch etwas viel gefahren. 10 Minuten vom Camping ist ein See, wo man Baden oder auch Kanu fahren kann. Aber auch der Weg durch den Wald zum See lohnt sich. In der Dämmerung können wir vom Auto aus noch wilde Kaninchen beobachten. Es fühlt sich mehr nach frei stehen als nach Camping an. Das einzige, was an den Camping erinnert, sind die tollen sanitären Einrichtungen welche wir auch gerne in Anspruch nehmen.
Nach einer sehr angenehmen und ruhigen Nacht beschliessen wir einen Elchpark zu besuchen, da wir die Tiere um diese Jahreszeit nicht so weit unten erwarten.
Wir freuten uns riesig auf dem grossen Gelände Elche so nahe zu sehen. Als ein junger Bulle das Bedürfnis verspürte von Markus am Kopf gestreichelt (gekratzt :-)) zu werden, war der Ofen aus und wir hätten gleich wieder nach Hause fahren können. Diese Tiere so nahe zu erleben ist eine einmalige Erfahrung.
Doch es kam noch besser. Als wir mit Souvenirs bewaffnet den Park verlassen wollen, entdecken wir im Vorgarten des Hauses ein Junges. Wie wir von einer Pflegerin erfahren ist das Kalb 1 Monat alt und wir dürfen ihm noch etwas beim rumtollen zusehen.
Einfach zum verlieben.
Auf unserer Reise zum Nordkapp waren wir auf einem schönen Camping in Kalmar.
Da die Wettervorhersage für diese Ecke gut ist, besuchen wir ihn erneut und werden von einem sehr schönen Abend belohnt.
Am Sonntag geniessen wir dann ein gütliches Frühstück bei angenehmen Temperaturen in der Sonne.
Und einmal mehr der Blick auf den Wetterforcast bringt die Entscheidung weiter zu fahren. Wir wollen dem Lauf des Emån entlang etwas weiter ins Landesinnere Richtung Norden fahren.
Direkt am Fluss finden wir einen traumhaften Platz einer Commune mit Feuerstelle, Toilette und Unterstand.
Nach einer weiteren sehr ruhigen Nacht besuchen wir das Grubenmuseum in Ädelfors. Es ist ein kleines Museum und erzählt über die Erz und Goldgewinnung in Ädelfors. Man kann da auch ein paar schöne Mineralien betrachten.
Vor Corona haben wir in der Schweiz das Goldwaschen entdeckt und so war es dann auch fast Pflicht den ansässigen Goldwaschshop zu besuchen und natürlich noch 2-3 Pfannen im Emån zu waschen. ;-)
Haben wir Gold gefunden? Ja.
Sind wir reich geworden? Nein.
Hatten wir eine gute Zeit im Bach? Auf jeden Fall :-)
Da der Übernachtungsplatz letzte Nacht so toll war und der Tag dann doch ziemlich schnell wieder rum ist, tun wir etwas für uns ungewöhnliches. Wir fahren an den selben Ort zurück, um da erneut zu übernachten, bevor wir am nächsten Tag
auf möglichst einsamen Strassen in Richtung Nordwesten weiter fahren. Wir wollen in Richtung Torsby.
Die nächste Nacht verbringen wir wieder auf einem grossen, fast leeren, Campingplatz an einem Fluss.
Auf dem Camping nutzen wir, wie meist, auch die sanitären Einrichtung um uns mal wieder richtig frisch zu machen. Da die Flüsse und Seen doch noch etwas kalt sind und wir nicht unnötig unsere Trinkwasserreserven zum Duschen aufbrauchen wollen.
Eigentlich wollen wir nur an einem See etwas essen. Garmin sagt Platz am See mit Strand ;-)
Glauben können wir das erst als wir es sehen.
Ev. kommen wir hierher zurück zum schlafen... Man beachte: T-Shirt Wetter ;-)
Wir wollen noch etwas "vergotten Roads" fahren, zudem hat Markus etwas von einer kleinen Wasserdurchfahrt in der Gegend gelesen.
Der Steinbruch ist zu dieser Zeit nur ein tolles Motiv und lässt uns noch nicht erahnen, dass die 75% der "Vegessenen Strassen" mit dem dort abgebauten Schotter neu eingedeckt wurden :-)
Dann fahren wir eben mal 15km frisch gekieste Strassen und wundern uns, weshalb die Strasse zur Wasserdurchfahrt dann doch eine "Vergessene Strasse" ist.
Ihr erinnert euch, kleine Wasserdurchfahrt hat er gesagt ;-)
Da angekommen dämmert es allmählich. Naja klein ist eben ein dehnbarer Begriff. Vor allem, wenn es die vergangenen Wochen bisschen viel geregnet hat und die Durchfahrt über 120 bis ? Zentimeter tief ist. Wir haben nur am Rand mal einen Stock rein gesteckt. Das ist selbst für unser Fahrzeug etwas zu tief. Wir würden riskieren dass Wasser in die Kabine eindringt und die Elektronik und Standheizung beschädigt.
Nach einer kleinen Umfahrung von 7 km sind wir dann auch auf der anderen Seite.
Wir fahren zurück an den Ort, wo wir zu Mittag gegessen haben.
Ihr erinnert euch an das T-Shirt Bild vom Mittag?
Am Abend ist es schon deutlich kälter, weshalb wir uns entscheiden in der Kabine zu Abend zu essen.
Zufrieden und müde durch die vielen Eindrücke gehen wir etwas früher zu Bett.
Im Nachhinein ein kleiner Fehler in der Abendzeremonie... Wir haben die Wettervorhersage nicht angeschaut, was wir sonst immer tun. Bis jetzt haben die Sommerdecken von Vickywood gereicht, da es nie kälter als ca. 12 ° war. Nun, wir sind deutlich weiter nördlich in den Bergen und die Nacht ist klar. Dies führt dazu, dass wir mitten in der Nacht, als die Innentemperatur allmählich der Aussentemperatur von 3° anpasst, frierend aufwachen. Kein Thema, Markus startet kurzer Hand die Heizung.
Wieso schreib ich das alles? Nicht, weil die Heizung anläuft und wir ruhig weiter schlafen, nein! Die Heizung bricht den Startvorgang ab und zeigt uns morgens um 4 eine Fehlermeldung an. :-(
Spätestens jetzt ist Markus endgültig wach!
Fehlermeldung im Handbuch nachgeschaut. Stromversorgung zur Dieselpumpe unterbrochen oder Kurzschluss.
Reparatur im dunkeln, frierend auf feuchtem Untergrund = wenig Erfolgversprechend.
Was sollten wir tun? Die Winterschlafsäcke im Auto holen, einkuscheln und weiter schlafen.
Was tun wir? Versuchen uns irgendwie warm zu halten, es könnte ja noch kälter werden, wenn wir die Kabinentür öffnen.
Ein halb schlafendes Gehirn läuft eben nicht auf 100% :-)
Am nächsten Mittag auf einem Rastplatz kurz unter das Auto gelegen, hoch genug ist er ja, und erkannt, dass sich durch die vielen Vibrationen der Stecker der Pumpe gelöst hat. Eingesteckt, Heizung läuft ;-)
Weiter geht es auf wunderschönen Kiespisten zum nächsten Campingplatz.
Nun müssen wir aber noch ein Reiseziel abhaken Biltema :-)
Seit 2018 waren wir nicht mehr bei der ältesten Eiche. Für uns 4 Jahre, für die Eiche ein Wimpernschlag in 1000 Jahren.
Sie steht noch fast unverändert, ein Ast der noch grün ist. Aus Angst vor herunterstürzenden Ästen ist sie nun aber weiträumig abgesperrt.
Herbst 2018
Frühjahr 2022
Es ist jedes Mal unbeschreiblich mystisch und verbunden mit einer gewissen Demut, diesen Baum zu besuchen, der so viele Generationen Menschen gesehen hat. Wir freuen uns sehr, dass er noch lebt, auch wenn man schon den Bildern nach erkennt, dass nicht mehr so viel Leben in ihm steckt.
Wir fahren weiter Richtung Süden und übernachten weiter auf nahezu leeren Campingplätzen.
Auf jedem Camping wird uns aber gesagt, ab Midsommar seien sie restlos ausgebucht.
Markus kann es einfach nicht lassen. Auf dem Weg Richtung Süden müssen wir noch einmal nach Ädelfors Gold waschen. :-)
Nach dem wir auch dieses mal nur von der Sonne braun wurden jedoch nicht reich, machen wir uns auf den Weg richtung Süden.
Vorbei an den berühmten Glasmanufakturen Richtung Dänemark.
Einen Elch in freier Wildbahn haben wir dann doch gesehen. Der stand in der Dämmerung mitten auf der Strasse und hat uns so erschreckt, dass es kein Bild davon gibt. Wir werden das jedoch nicht so schnell vergessen... Aber Scheinwerfer sei dank doch noch früh genug erkannt. Denn mit 100km/h wäre das das Ende der Reise gewesen.
Weil es so schön war, besuchen wir noch einmal die Strände von Dänemark um noch einmal Sonne zu tanken, bevor es nach Hause geht.
Ein traumhafter Trip neigt sich dem Ende entgegen. Wir sagen Tschüss Skandinavien bis zum nächsten Mal und fahren in die Nacht durch Hamburg Richtung Heimat.
Eine Übernachtung braucht es dann doch noch, weil von Hamburg sind es ja noch gut 800 Kilometer in die Schweiz.
Nach 15 wunderschönen Tagen, vielen Eindrücken und etwas mehr als 7000 Kilometer erreichen wir gesund und wohlbehalten unser schönes zu Hause.
Es war ja die erste grössere Reise mit unserer GlobeCamper Kabine auf dem eigens für uns angefertigten Unterbau. Wir waren uns also nicht sicher ob alles so funktionieren wird, wie wir uns das ausgedacht haben. Aber es war Top, es hat alles gehalten und alles genau wie gedacht funktioniert. Einzig die Kotflügel vom Unterbau haben durch den Steinschlag etwas gelitten. Da müssen dringend noch grössere Kotschutzlappen her. Das mit der Heizung habt ihr ja mitbekommen. Den besagten Stecker habe ich zusätzlich mit einem Kabelbinder gesichert. Das sollte also auch nicht mehr vorkommen.
Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Reise und werden euch, wie immer, auf dem Laufenden halten.
Wenn ihr uns supporten möchtet, dann schaut euch unseren Shop an, oder klickt in der Fusszeile auf Support.
Vergesst nicht:
#DriveYourOwnWay "Wenn der Weg schön ist, lass uns nicht fragen wohin er führt!"
Die Welt für Reisende ist klein, man trifft sich irgendwann, irgendwo.
Euer Team Wolf78 Overland
Marianne und Markus
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Christian Wilhelm (Freitag, 12 Januar 2024 17:44)
Schöner Bericht über ein schönes Fahrzeug in einer sehr schönen Gegend!
Wir versuchen in ein paar Wochen mit unserem Sprinter in den Norden vorzustossen, um Skandinavien nun auch mal im Winterkleid kennen zu lernen.
Wünsche Euch viele tolle Reisen
Christiian (fawis)
Markus wolf78 overland (Freitag, 12 Januar 2024 19:53)
Hallo Christian
Vielen Dank, wir geniessen es sehr. Der Skandinavische winter steht bei uns auch noch auf der Liste ;-) wir wünschen euch eine sehr schöne Reise.
Güsse
Marianne und Markus